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Ecological Farmers Forum Nepal - Erfahrungsbericht |
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Wie kam ich zum EFF?Februar/März 2008. Zwei Tage Dschungel. Elefanten, Nashörner, Tiger, dachte ich mir, als ich in dem kleinen, aber halbwegs touristischen Dörfchen Sauraha am Rand des Chitwan Nationalparks im Terai, dem südlichen Flachland Nepals, Halt machte. Gelegen am Rapti River, der die nördliche Grenze zwischen Nationalpark und Pufferzone darstellt, ist Sauraha der optimale Ausgangspunkt, um die Flora und Fauna des Parks zu Fuß, per Jeep oder vom Elefantenrücken aus zu erkunden (70% Sal-Wald, 20% Grasfläche mit über 50 verschiedenen Grassorten, 10% Waldflächen mit weiteren Baumarten, 43 Säugetierarten, z.B. Nashorn, Wildelefant, Hyäne, Lippenbär, Gangesdelphin, bengalischer Tiger, 450 [!] Vogelarten, 45 Amphibien/Reptilien). Wie für die meisten Besucher war zunächst auch für mich das Pflichtprogramm nach Sichtung der großen Säugetiere beendet, jedoch hatte ich das Glück, Ishwori, von Beruf Imker und außerdem Präsident des noch sehr jungen Ecological Farmers Forum (EFF), vorgestellt zu werden. So kam es, dass ich, inspiriert von seinem ehrenamtlichen Engagement in der Verbreitung von Know-How über Bienen, Honigproduktion und in den letzten Jahren vor allem nachhaltige Landwirtschaft, tiefer in die Materie eingestiegen bin und letztendlich 3 Wochen mit den Aktivisten der Naturschützer, Biobauern und Imkern verbracht habe.
Was ich darüber weiß Um trotzdem genügend Nahrung produzieren zu können, wird die traditionelle Landwirtschaft mehr und mehr aufgegeben und durch ”moderne” Methoden mit unabsehbaren Folgen ersetzt. Beispiel ist die verbreitete Nutzung von teuren, angeblich ertragssteigernden Hybridsorten (illegaler, doch scheinbar unkontrollierter Import aus Indien). Die traditionell verwendeten fünf verschiedenen Reissorten, eigentlich perfekt an die lokalen Bedingungen angepasst, werden immer weniger verwendet, sodass eines Tages deren Verlust und damit einhergehender Mangel an Saatgut bei Nichtverfügbarkeit der Hybrid-Sorten befürchtet werden muss. Außerdem bedingt die Verwendung der Hybridsorten den Einsatz chemischer Dünger, Pestizide und Insektizide, deren sachgemäße Anwendung durch die hohe Analphabetenrate unter den Bauern oft nicht möglich ist (im Zweifel ’viel hilft viel’). Die Auswirkungen dieser Praxis machen sich bemerkbar. Die Bauern selber beklagen sich über immer weniger fruchtbare Böden. Die Biodiversität leidet. Hem Subedi, Vogelspezialist und Präsident der Bird Watch Society Nepal mit langjähriger Kenntnis der Gegend, spricht von mehr und mehr Arten, die einst verbreitet, mittlerweile aber immer seltener gesichtet werden können.
Was kann getan werden? Außerdem ist beabsichtigt, die Teilnehmer zu Kompetenzträgern auszubilden, die ihrerseits in ihren Dörfern das Know-How verbreiten können. Ein Meilenstein wurde 2007 mit der Bildung und offiziellen Registrierung des Ecological Farmer Forum (EFF) erreicht, das sich aus den engagiertesten Teilnehmern der vergangenen Schulungen zusammensetzt. Neben den Schulungen veranstaltet das EFF Aktionstage für Schulklassen, bewusstseinsbildende Aktionen, z.B. am National Rice Day, sowie Beispielprojekte, die den in Sauraha reichlich anfallenden Elefantenmist in nutzbaren Dünger umwandeln, und ein kleines Testfeld für Biogemüse.
Warum ich das Projekt für unterstützenswert halte Wie finanziert sich das EFF überhaupt? Vielleicht habe ich gerade deswegen diesen Artikel geschrieben: Bemerkung: Da ich als E-Technik Ing. über nur sehr begrenztes Wissen im Bereich Landwirtschaft verfüge und zudem meine Kentnisse der nepalesichen Sprache bescheiden sind, stütze ich mich in vielen Aussagen in obigem Artikel auf Berichte meiner Freunde Hem Subedi (Präsident der Bird Education Society), Ishwori Khatiwoda (Präsident des Ecological Farmer Forums), Krishna Khatiwoda (Mitglied des EFF), Chandra Prasad Adhikari (Chairperson der Society for Environment Conservation and Agricultural Research and Development) sowie weiterer dem Metier zugetanen Personen. Ich habe keine kritische Befragung der Bauern selber durchführen können (Sprachproblem) und kann auch keine Studien zur Belegung oben aufgeführter Behauptungen anführen, was meiner gewohnt wissenschaftlichen Arbeitsweise als Ingenieur eigentlich entgegensteht. Trotzdem bin davon überzeugt, ein größtenteils korrektes Bild der Situation zu zeichnen, da ich meinen Gesprächspartnern großes Vertrauen schenke und selber viele haarsträubend offensichtlichen Beobachtungen verantwortungsloser Umweltsünden machen musste.
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